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Bochum

Bernd Wilmert bestellt Persilschein für Stadtwerke Bochum

Nachdem die Märkische Revision die Vorgänge um die Veranstaltungsreihe Atrium-Talk geprüft hat, haben die Stadtwerke Bochum mit Ernst & Young ein weiteres Unternehmen mit der Prüfung interner Abläufe beauftragt. “Es soll alles auf den Tisch kommen, was bei uns im Haus in dieser Angelegenheit möglicherweise schlecht gelaufen ist“, lese ich in der Pressemitteilung der Stadtwerke dazu. An dem Satz stört bereits das „uns“, das zum Versteck hinter „wir“ wird.

Firmenschild vor dem Haupteingang der Verwaltung der Stadtwerke Bochum

Firmenschild vor dem Haupteingang der Verwaltung der Stadtwerke Bochum

Nachdem die Märkische Revision die Vorgänge um die Veranstaltungsreihe Atrium-Talk geprüft hat, haben die Stadtwerke Bochum mit Ernst & Young ein weiteres Unternehmen mit der Prüfung interner Abläufe beauftragt. „Es soll alles auf den Tisch kommen, was bei uns im Haus in dieser Angelegenheit möglicherweise schlecht gelaufen ist„, lese ich in der Pressemitteilung der Stadtwerke dazu. Und an diesem Satz stört mich bereits das „uns“, welches für das folgende „wir“ steht, das Fehler gemacht hat. Geschäftsführer Bernd Wilmert spielt sich jetzt als oberster Aufklärer auf und verschanzt sich mit Fehler hinter dem „wir“ seiner Belegschaft (Hervorhebung durch den Autor):

Daher habe ich die renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young beauftragt, die internen Prozessabläufe in der Abteilung Unternehmenskommunikation zu analysieren. Ernst & Young wird dort alles unter die Lupe nehmen, was im Zusammenhang mit unseren Waren, Dienstleistungen und Sponsoring-Aktivitäten steht. Es ist klar: Wir haben Fehler gemacht. Dafür entschuldige ich mich auch an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich. Aber wir lernen aus diesen Fehlern. Jetzt ist es wichtig, dass wir auch von unabhängiger Seite Vorschläge bekommen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

„Wir“ haben Fehler gemacht, „ich“ handelt jetzt. Die Agentur für Krisen-PR dürfte ihm den Weg und die kurzen, verständlichen Sätze aufgegeben haben. Dazu passt auch gleich eine begonnene Serie persönlicher Stellungnahmen des kaufmännischen Geschäftsführeres – unterzeichnet mit „Ihr Bernd Wilmert„.

Was wird bei der Untersuchung der internen Prozessabläufe herauskommen?
Vom Ende gedacht, wird die Firma Ernst & Young feststellen, dass ein paar Fehler gemacht worden sind, dass das Unternehmen fehlerhaftes Vorgehen ausbessere und es ansonsten einwandfrei arbeite. Das gelte auch für den Geschäftsführer. Es riecht nach einem bestellten Gefälligkeitsgutachten, einem Persilschein, der für Geld bestellt werden kann. Fraglich ist, warum dafür ein international tätiger Verbund wie „Ernst & Young“ herangezogen wird. Die Stadtwerke-Beteiligung Steag verfügt über ein Auslandsgeschäft, aber nicht die „internen Prozessabläufe“ der Bochumer Stadtwerke. Auch und nicht nur König ist der Kunde bei Ernst & Young.
Schon der Vertrautheitsgrad zwischen der Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz (SPD), und dem Wirtschaftsprüfer war hoch – eine Ursache für zurückhaltende Feststellungen?

Aufklärung ist nicht gewünscht. Es geht ums Zudecken und Reinwaschen.

Bemerkenswert auch der Hinweis der Ruhrbarone: „Stadtwerke Bochum: Steinbrück-Auftraggeber prüft Steinbrück-Auftraggeber

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  1. Pingback: Der Ruhrpilot | Ruhrbarone

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