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Bochum

Outokumpu schließt Stahlwerk in Bochum bereits 2014

Yellow von jogen | photocase.de

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‚Deinen Pulsschlag aus Stahl // Man hört ihn lautstark in der Nacht‘, besingt Herbert Grönemeyer seine Heimatstadt Bochum. Damit ist es nun vorbei. Outokumpu gab heute mit einer Pressemitteilung bekannt, dass es das Stahlwerk von Outokumpu Nirosta in Bochum bereits 2014 schließen werde. Der finnische Konzern hatte das Stahlwerk vom angeschlagenen ThyssenKrupp-Konerzn erworben, um den Edelstahlmarkt zu bereinigen. Betroffen waren und sind auch andere Werke, zum Beispiel am Standort Krefeld. Die Nachricht kommt nicht völlig unvorbereitet, nur war bis zuletzt von einer Schließung Ende 2016 ausgegangen worden.

Outokumpu nicht die einzige Schließung in Bochum

Schwer hat’s der Standort Bochum derzeit. Opel wird seien Bochumer Werke Ende 2014 schließen. Längst gibt es Auseinandersetzungen um die Nachfolgenutzung von 1,6 Millionen Quadratmetern frei werdender Gewerbe- und Industrieflächen. Das Unternehmen Blackberry hat noch viele Ingenieure von Nokia übernommen, als dieser sein Werk nach Rumänien verließ. Inzwischen stellt Nokia keine Mobiltelefone mehr her und hat diese Unternehmenssparte an den Softwareriesen Microsoft verkauft. Blackberry hat den Anschluss an den Mobiltelefonmarkt verloren. Das Unternehmen schrumpft, sucht Käufer und überlegt sich zu zerlegen. Die Zukunft sieht düster aus, auch am Standort Bochum.
In dieses Umfeld trifft jetzt die Meldung von Outokumpu. Abzuwarten bleibt, wie viele der 450 Mitarbeiter am Standort Bochum von betriebsbedingten Kündigungen betroffen sein werden. Viele sollen ein Rückkehrrecht zu Thyssenkrupp haben. Diese Sicherheit ist ihnen zu wünschen.

Auch Freude über die Schließung vorhanden

Für einige in Bochum kommt die Schließung des Stahlwerks auch mit einer für sie positiven Nachricht. Groß ist der Widerstand – hier durch die Hammer Runde – gegen die geplante Wiedereröffnung der Deponie Marbach, um dort Reste aus dem Stahlwerk nah zum Entstehungsort endzulagern. Outokumpu wollte diesen Standortvorteil in die Wirtschaftlichkeitsberechnungen einfließen lassen hieß es noch im April (siehe WAZ). Es hat aber anscheinend auch nicht geholfen.

Baustelle Westkreuz Bochum BAB 40 am Gelände von ThyssenKrupp und Outokumpu
Es ist schon eine merkwürdige Situation, wo in Bochum gerade auch die Autobahnen ausgebaut werden. Direkt am Outkumpu- und ThyssenKrupp-Gelände führt die A40 vorbei. Sie wird jetzt sechsspurig und mit einem neuen Kreuz an die Stadtautobahn angeschlossen. Diese erhält eine Anbindung am Opelwerk vorbei an die A 44, bekannt als Querspange für die DüBoDo. Es wird hoffentlich helfen, die Flächen wieder zu füllen. Bei Opel, wie bei ThyssenKrupp. Allerdings ist mit industriellen Neuansiedlungen nicht mehr zu rechnen. Die zweite Welle des Strukturwandels läuft. Nach Kohle und Stahl kamen noch Industrieunternehmen, jetzt die Dienstleister?

Ich rechne damit, dass die Nachrichten von Outokumpu kein gutes Signal für die Anlagen von ThyssenKrupp auf dem gleichen Gelände sind. Bei der WAZ läuft gerade ein Abstimmung, bei der Großteil der Teilnehmer der Meinung ist, dass das den ganzen Stahlstandort Bochum gefährdet.

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