Schwierig war es an eine Karte für ‚Der zerbrochene Krug‘ von Heinrich Kleist am Schauspielhaus Bochum zu kommen, nachdem ich zur Premiere verhindert war. Aber im Reservierungssystem leuchtete ein einzelner Sitzplatz an einem freien Abend auf. Der sollte es sein. Und so gespannt ich auf die Aufführung war, so spürte ich die Spannung das ganze Stück hindurch, wenn Dorfrichter Adam sich dümmlich-verschlagen und juristisch indiskutable versucht seinen Kopf aus der Schlinge … Verzeihung … aus dem Eisen zu ziehen. Vergeblich am Ende. Aber das ist ja bekannt.
Das Publikum ist angefüllt mit Dietmar Bär Fans, aber auch die übrige Besetzung brilliert. Darunter sticht für mich Roland Riebeling als Schreiber Licht. Der Schauspieler gehört einfach ins komische Fach. 100 Minuten bester Unterhaltung, die sich lohnen. Sogar Tiefgang bietet der Rahmen, dem Heinrich Kleist als Autor von ‚Der zerbrochene Krug‘ verspricht.
Ich habe bei den Windungen des Dorfrichters Adam angesichts der dramatischen Anwesenheit seines Vorgesetzten, des Gerichtsrats Walter, die Schmerzen durch seine Präsenz gespürt. Wäre der Gerichtsrat nicht da, gäbe es die Problem für den Dorfrichter nicht. Doch unerbittlich ist er da und zwingt den Richter in sein eigenes Netz aus Lügen, mit dem er sich selber zu Fall bringt.
Pingback: Links anne Ruhr (18.04.2016) » Pottblog