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WokFi-Antenne mit TP-LINK WN725N

WokFi: WLAN-Dongle ins Woksieb gesteckt

Aus einem Wok-Sieb für 10 € und einem WLAN-Dongle habe ich die bekannte WokFi. Dann habe ich sie getestet. Fazit: Es gibt eine deutliche Signalverstärkung gegenüber dem Dongle ohne Sieb. Um die Antenne mobil einzusetzen gibt es ein paar Tücken. Ein Erfahrungsbericht.

20160110_190552Im Asiatischen Supermarkt habe ich ein Wok-Sieb gekauft. Das Küchengerät hat sicherlich viele unterschiedliche Namen. Ein Blick auf die Bilder dürfte helfen zu wissen, welches Gerät ich meine. Damit können aus metallenen, gußeisernen – nicht mit Teflon beschichteten Woks – die Zutaten wieder herausgefischt werden. Auch kann damit in einem Wok fritiert werden.
Das Sieb kommt mit einer Halterung: dem Holzgriff. Das Gitter ist geflochten und ähnelt in der Form einem Parabolspiegel. Mein Exemplar hatte in der Mitte ein Loch, in das auch genau ein USB-Kabelstecker hineinpasst.

WokFi: Hardware und Preise

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9,99 EUR Wok-Sieb / Nudelsieb / Sieblöffel
7,90 EUR USB-Dongle TP-LINK WN725N
5,99 EUR USB-Verlängerungskabel 1m
-,-- EUR Kabelbinder

Es gibt Woksiebe unterschiedlicher Größe. Eines mit zwei Handdurchmessern Größe ist das richtige. Kleienr sind auch teuerer. Ich habe den USB-Dongle zwischen zwei Löcher durchgesteckt, indem ich zunächst den Stecker der Gegenseite durchsteckt. Da die Buchse meines Verlängerungskabel abgerundet war zum Kabel hin, konnte ich es einfach mit der Hand in die Drahtmasche klemmen. Solte das zu schwierig sein, dann muss ein Seitenschneider her, um einen Draht zwischen zwei Netzlöchern zu durchtrennen.

20160110_190525Den einen Kabelbinder hatte ich noch und habe ihn auf der Rückseite, am Rande des Siebs, wo der Holzstiel befestigt ist, durch die Maschen gezogen. Damit habe ich das USB-Kabel befestigt. Diese Zugsicherung soll verhindern, das Ziehen am Kabel den Dongle aus dem Netz herauszieht.

Das USB-Dongle ist ein WN725N von TP-Link, das keine 8 € kostet. Es bietet 802.11b/g/n im 2,4 Ghz-Bereich mit bis zu 150 Mbps. Für den städtischen Bereich mit überfüllten Netz und vielen Störungen reicht das völlig. Allerdings haben bessere Dongle einen Vorteil für WokFi: Sie sind größer, d. h., sie sind länger. Das ist wichtig, um das Dongle tiefer ins Zentrum des Spiegels zu schieben. Mit dem TP WN725N ist das auf die Länge der Buchse am Verlängerungskabel beschränkt. Allerdings habe ich keinen Leistungsunterschied durch Verschieben der Position des Dongles feststellen können.

Länge des USB-Verlängerungskabels reduziert Spannung!

Das Verlängerungskabel hat Probleme bereitet, daher sollte auf den nachfolgend geschilderten Effekt geachtet werden. Das USB-Dongle wurde an einem 5 m langen USB-Kabel zwar erkannt und schien zu laufen, es wurden aber keine Netzwerke gefunden. Nach einigem Testen fand ich heraus, dass das an der Stromversorgung aus meinem MacBookAir lag. Die Spannungsverlust der 5 V am Ausgang des MacBookAir ist durch das lange Kabel so groß, dass es am Ende nicht mehr für den einwandfreien Betrieb des WLAN reicht. Sichtbares Zeichen war, dass die LED am Dongle nicht mehr blinkte. Die Software meines Ubunut entdeckte das Gerät jedoch und richtete eine Schnittstelle ein.

Also habe ich ein nur 1 m langes Kabel verwendet. Der Traum. diese einfache Antenne dennoch draußen zu montieren ist nicht aufgegeben. Ein Desktop-Rechner kann ja durchaus mehr Volt liefern oder ein Netzgerät mit etwas mehr als 5V, der Standard-USB-Spannung, müsste her. Das könnte eine weitere Bastelei werden. Ansonsten besitze ich ein neues Küchengerät 🙂

Software: iwScanner und neuer Linux-Treiber 8188eu

Bildschirmfoto vom 2016-01-10 20-46-48Im WN725N steckt ein Realtek 8188eu(s). Ein Treiber fand Ubuntu 15.10 wily nicht automatisch. Der ließ sich jedoch schnell nachinstallieren. Das Dongle lief auch – nachdem die Probleme mit dem langen Kabel beseitigt waren. Allerdings gefielt mir nicht, dass ich die Leistung der Netze nicht sehen konnte. Die Standardsoftware für Wardriving – kismet – lässt sich so nicht betreiben. Insgesamt geht das nicht, weil der Treiber den notwendigen Monitor Modus nicht bedienen kann. Das ist vom Entwickler auch nicht vorgesehen.

Allerdings lässt sich beheben, dass die Signalqualität immer mit 0/100 (dbm) angegeben wird. Als alternativer Treiber steht ein stand-alone rtl8188eu driver zur Verfügung. Allerdings sollte nicht die Master-Branch mit git abgerufen werden, sondern der Branch v4.1.8. Die Installation erfolgt genauso, wie im README.md angegeben – blacklisten des alten Treibers nicht vergessen. Auch dieser Treiber kennt keinen Monitor-Modus, aber er liefert Informationen zu Signalqualität.

Für kismet reicht das nicht, aber für iwScanner. Das Programm läuft unter Gnome, nicht in der Konsole. Gegenüber Wifi-Radar hat es den Vorteil, dass es keine Balken, sondern Zahlen zur Signalstärke ausgibt. Damit lässt sich arbeiten.

Gewinn, aber nur bedingt durch Ausrichtung

WokFi im Einsatz

WokFi für War-Walking

Ja, ein erster Test im Freien zeigte mehr WLAN-Netze (SSIDs) als nur mit dem Dongle. Also ein komplizierter Test. Daher wurde auf dem Balkon einmal 180° der Dongle langsam geschwenkt und ein zweites Mal der Dongle zuvor um 90° gedreht. Die maximale Signalstärke der 15 besten Funknetzwerke wurde notiert. Dann wurde iwScanner zurückgesetzt (Clear), nachdem die WokFi angeschlossen wurde. Unter den 16 signalstärksten fanden sich 13, die zuvor gefunden wurden. Die Signalstärken wurden notiert. Sie waren im direkten Vergleich stärker.

Schlussfolgerungen:

Die erste Erkenntnis ist, dass es einen Gewinn gibt, weil ja weitere Netze gefunden wurden. Daraus lässt sich nicht schließen, ob das Signal stark genug ist, um mit den Netzen zu arbeiten.

Die zweite Erkenntnis ist, dass eine Wirkung der Ausrichtung gibt, da im Test einige Netze nicht mehr gefunden wurden. Die waren quasi ausgeblendet.

Die dritte Erkenntnis ist, dass die Antenne eine Gewinn von etwa 12 db in eine Richtung bringt im Vergleich zum Dongle ohne Woksieb. Dieser Gewinn viel bei stärkeren Signalen schwächer aus. Das beste Netz verbesserte sich von -12 db auf -8 db bei der maximalen Signalstärke. Bei schwächeren Netzen war der nominelle Zuwachs stärker.

Ein gesuchtetes Wifi-Signal lässt sich also mit der Antenne verbessern. Sie ist dabei handlich bei manuellen Umgang und der Holzstil gibt sicher einen guten Ansatz zur einfachen, vor Wasser geschützten, Montage. Fraglich ist, ob andere Bauformen besser sind.

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